Am Sonntag Abend um 21:37 Uhr war es soweit: die Old-Boyz konnten vor knapp 160 Zuschauern (!) mit einem 5:4 (2:1/1:1/2:2)-Auswärtssieg einen wichtigen ersten Dreier einfahren.
Dank einer starken Teamleistung und angeführt von einem überragenden Goalie Michael „Kuhni“ Kuhn zwischen den Pfosten wurde den sympatischen Gastgebern die volle Ausbeute abgerungen.
Stuttgart legte gleich nach dem Bully los wie die Feuerwehr und hätte bereits nach wenigen Sekunden durch die #70 Steffen Klinkmüller in Führung gehen müssen, aber auch Liebenzell Hüter Lovato ist ein Meister seines Fachs.
Dann endlich in der 4. Minute der verdiente Stuttgarter Führungstreffer durch #40 Craig Johnson.
Die Old-Boyz drückten den Gegner phasenweise regelrecht hinten rein, Liebenzell war noch nicht im Spiel und konnte zunächst nur mit gelegentlichen Nadelstichen glänzen.
In der 12. Minute erhöhte Bernd „Jambo“ Schäffler dann mit einem überlegten Schlenzer auf 2:0.
Die Old-Boyz hinterliesen bis dato den kompakteren, zielstrebigeren Eindruck.
Einziger Vorwurf: die mangelnde Chancenverwertung.
Man traf vom Strand aus das Meer nicht….
In der 14. Minute dann die Quittung als die Polarion-Truppe überraschend durch die #57 Mirko Paulus zum 2:1 Anschlußtreffer kam, was gleichzeitig der Pausenstand sein sollte.
Zum zweiten Drittel dann gleich ein Liebenzeller Paukenschlag.
Knapp 20 Sekunden gespielt und die Scheibe lag plötzlich im Stuttgarter Gehäuse.
Erneut war es Liebenzells #57 Paulus, der seine „Freiheit“ zum 2:2 Ausgleich nutzen konnte -und der Spielverlauf war damit auf den Kopf gestellt.
Die Waldau-Truppe war aber keineswegs irritiert und es wurde munter weiter nach vorne gespielt.
Und auch wenn die Hausherren jetzt deutlich an Spielanteilen zulegten und immer besser in Fahrt kamen gelang Stuttgarts Karl Brosza mit einem Alleingang in der 30. Minute das 3:2.
Beide Teams spielten immer mehr auf Augenhöhe, denn auch die Polarion-Cracks kamen jetzt auch zu Abschlüssen, allerdings nichts für das Scoreboard, und vorallem stand mit Michael Kuhn ein wahrer Hexer zwischen den Stuttgarter Stangen.
Im letzten Drittel wurde es dann noch mal richtig spannend….
Die Outlaws gingen jetzt all-in und verstärkten ihre Offensivbemühungen.
In der 35. Minute dann der nicht unverdiente 3:3 Ausgleich durch #88 Zilla, und so langsam stiegen die Temperaturen im altehrwürdigen Liebenzeller Hockeytempel.
Keine 5 Minuten später aber dann die erneute Führung zum 4:3 durch #9 Alex Roeder, der einen Flachschuß von Jambo Schäffler noch die entscheidende Richtungsänderung verpasste und damit ins Zielgebiet beförderte (50. Minute).
Als sich die Outlaws dann einen Boxenstopp genehmigten, schien alles bereit für den Ausbau des Stuttgarter Spielstands, aber den Liebenzellern sollte ein klassischer Shorthander zum erneuten Ausgleich gelingen (4:4/53.Min.)
Jetzt begann es förmlich zu knistern, denn es entwickelte sich fortan ein offener, heftiger Schlagabtausch.
Das teilweise affenartige Spieltempo wurde noch weiter gesteigert, beide Teams gingen über ihre physischen Grenzen und waren bereit nochmal alles rauszuhauen.
Hätte man die Hallenbeleuchtung abgeschaltet, so hätte man problemlos einige Spielerköpfe deutlich sehen können…
Im Brennpunkt standen jetzt aber die Hüter, insbesondere Hexer Kuhn stand im Kreuzfeuer, parierte aber alles was auf ihn zurollte. Unglaublich! Sagenhaft!
Das Spiel waberte hin und her, und eigentlich war man gewillt das Unentschieden aufgrund des Verlaufs zu akzeptieren.
Aber 5 Sekunden vor Spielende tankte sich EHC/EV-Stuttgart Altstar Andy Reeg nochmal von der blauen Linie durch die Liebenzeller Deckung und hämmerte das Hartgummi irgendwie am Liebenzeller Hüter vorbei in die Maschen.
What a shot !!
Der Siegtreffer 3 Sekunden vor Spielende:
Was für eine Euphorie auf der einen Seite, was für ein Tragödie auf der anderen ….
Fazit:
Ein echt starker Stuttgarter Auftritt vor traumhafter Kulisse in einem Stadion das förmlich nach Eishockey schreit!
Wir bedanken uns bei unseren Eishockeyfreunden aus Liebenzell für ein superspannendes, faires Spiel, das auch durchaus anders hätte laufen können…
Für die Old-Boyz am Schläger:
Michael Kuhn (Goalie), Dominik Schmidt, Eugen Markus, Karl Brosza, Sascha Bürkle, Bernd Schäffler, Craig Johnson, Roman Marx, Andie Reeg, Alex Roeder, Steffen Klinkmüller, Günter Schmidt, Christian Lupberger, Ronny Contrell