Kein Spiel für schwache Nerven was am Freitag 02.12. um 20 Uhr in der Pforzheimer St. Maur Eissporthalle abgeliefert wurde.
Bei der Partie gegen die Pforzheim Bisons mussten die Waldau-Boyz zwar erneut einige Ausfälle verkraften, dennoch gelang durch eine starke Teamleistung ein 7:7 (3:2/1:2/3:3), was vor der Partie so nicht zu erwarten war…
Gleich vom Bully weg war höchste Konzentration angesagt, denn bedingt durch Umstellungen aufgrund des schmalen Kaders musste zunächst an der Feineinstellung gearbeitet werden und dies gelang überraschend schnell.
Und als man sogar ein Unterzahlspiel erfolgreich überstand, wurden die offensiven Zielfernrohre justiert: Stuttgarts #27 Ronnie Cantrelle passt vom hohen Slot auf #93 Roman Marx, und dieser fackelt nicht lange und die Old-Boyz gehen in der 8. Minute mit 1:0 in Führung.
Aber, kaum war der Jubel verhallt gingen die Stuttgarter Hände erneut in die Höhe, denn 65 Sekunden später gelang unserer #80 Maxim Reinhardt ein backhander und die Scheibe zappelte zum zweiten Mal im Pforzheimer Fressnapf.
Was war hier plötzlich los?
Aber die Gastgeber zeigten sich unbeeindruckt, und nach gerade mal 19 Sekunden später sollte ihnen der Anschlusstreffer durch die #15 Viktor Justus gelingen.
Die Goldstädter zogen jetzt langsam die Zügel an und hatten im Verlauf mehr Spielanteile, ohne aber das Spiel zu dominieren, denn auch den Old-Boyz gelangen einige gute Offensivaktionen, leider aber nichts für das Scoreboard.
Trotzdem sollte es kurz vor Drittelende in einem Doppelschlag plötzlich 3:2 für Pforzheim stehen, was sicherlich nicht unverdient war, wenngleich ein Unentschieden das Spiel sportlich insgesamt besser dokumentiert hätte.
Im zweiten Drittel starteten die Waldau-Cracks mit geändertem Line-up, denn mit dem Berliner Importspieler und ehemaligem Stuttgarter Stefan „das Wiesel“ Götze stieß nach einer wahren Stau-Odyssee-Verspätung ein wichtiger Baustein zur Truppe, so dass man wieder neue Optionen hatte.
Dies sollte sich dann auch gleich auszahlen, denn auch Steffen Klinkmüller, der heute als Teammanager/Coach fungierte, wechselte aus der Dirigentenposition von der Bank ins Orchester und lies den theoretischen Ausführungen in der 42. Minute ein praktisches Beispiel in Form eines blitzsauberen Treffers folgen, als er einen Zuckerpass von Maxim Beck über die Linie drücken konnte (3:3).
Das Spiel ging jetzt hin und her, und je nachdem wer das schwarze Spielgerät hatte marschierte in die jeweilige Offensivzone.
In einer Pforzheimer Powerplay-Situation sollte den Pforzheimer Wildrindern dann die erneute Führung zum 4:3 gelingen (25.Min.).
Aber die Stuttgarter Antwort kam keine 60 Sekunden später: Stuttgarts #34 Kuzhinov auf #80 Reinhardt….4:4
Danach brach ein regelrechter Abnutzungskampf aus, wobei die Old-Boyz teilweise fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen, denn zu diesem Zeitpunkt war deutlich mehr möglich, aber man agierte oft zu überhastet.
Aber, das Drittel darf sich die Fernsehturm-Truppe trotzdem gutschreiben: trotz erneuter Kaderumstellung konnte man weiter stark dagegenhalten und sich ein Chancenplus erkämpfen.
Einen richtigen Krimi gab es dann im letzten Spielabschnitt…
Die Gastgeber drückten die Old-Boyz jetzt phasenweise ins eigene Drittel und belohnten sich durch den Führungstreffer zum 5:4 (45.Min.).
Aber knapp 70 Sekunden später der erneute Ausgleich durch einen Schlenzer von Stuttgarts Defender #3 Eugen Markus in Höhe der blauen Linie (5:5).
In der 50. Minute dann ein kurzer Schreckensmoment als Stuttgarts #88 Arthur Prägitzer die Scheibe bei einem Pforzheimer Aufbaupass ans Kinn bekam, dort einen tiefen Cut hinterlies und daraufhin das Spiel abbrechen musste.
Wieder musste ein Old-Boyz Block umgebaut werden, was aber dem Stuttgarter Spiel keinen Abbruch tat, denn Sekunden später übernimmt Stuttgarts Routinier Roman Marx das schwarze Hartgummi in der neutralen Zone, bricht durch die Pforzheimer Deckung und versenkt zielsicher rechts oben zur 6:5 Führung (51.Min.).
Prompt aber wieder der Ausgleich durch Pforzheim 15 Sekunden(!) später, 6:6 …was für ein Schlagabtausch!
Dann keine 3 Minuten später der Supergau, als Pforzheim mit 7:6 in Führung gehen sollte durch den Pforzheimer des Abends und ehemaligen Liebenzeller Regionalliga-Spieler Viktor Justus, der alleine 6 Tore für seine Farben erzielen konnte.
Noch knapp 6 Minuten zu spielen…und langsam ging der Puls in bedrohliche Höhen, denn im Prinzip ging das Spiel tennisartig hin und her, alles war möglich….
Dann 3 Minuten vor Spielende der kuriose Stuttgarter Ausgleich zum 7:7 durch #56 Maxim Beck, der die Scheibe einfach von hinter dem Tor nach vorne schiebt und von dort von einer Kufe oder Schläger ins Tor befördert wird.
Wie lang dann 3 Minuten sein können, sollten dann nur die 15 Zuschauer erfahren dürfen, denn es wurde jetzt unerträglich.
Eine Chance hier und dann ein Hochkaräter dort, als der Stuttgarter #34 Nikita Kuzhinov am Pforzheimer Hüter Severin mit einem Rückhandschuss scheiterte.
Die Old-Boyz nehmen dann noch 90 Sekunden vor Ende eine Auszeit.
Aber am 7:7 Endstand sollte sich nichts mehr ändern, denn auch ein Penaltyschießen ist aus Zeitgründen im NFEC-Meisterrunde nicht vorgesehen.
Fazit:
Mit einer geschlossenen Teamleistung und großem Einsatz erkämpfen sich die Waldau-Old-Boyz einen mehr als verdienten Punkt.
Aufgrund des Spielverlaufs wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, insbesondere im Mittelabschnitt waren die Möglichkeiten da.
Aber, der angetretene Kader hat sich mit einem couragierten Auftritt trotzdem belohnt und den eingespielten Gegner maximal gefordert.
In der Endabrechnung gibt es zwar nur einen Punkt, aber so ein Spiel bringt ein Team in der sportlichen Entwicklung weiter.
Das nächste und gleichzeitig letzte Spiel des Jahres findet am kommenden Samstag 10.12. in Wernau statt.
Dort trifft man um 17:15 Uhr auf die starken Bietigheim Steelers Hobby 1.
Das nächste harte Stück Arbeit wartet…